Intermezzo

Keine Frage.
Fünftes Gespräch.

Wolfgang Plöger: Leerstelle #1, 2005
Wolfgang Plöger: Leerstelle #1, 2005

Flughafen Frankfurt. Airport Conference Center. Raum K27. Einen Monat später. Es ist 8.00 Uhr morgens. Die Tür des Konferenzraumes steht offen, die Tischoberfläche glänzt noch feucht, es riecht nach Essigreiniger und Staubsauger. Beim Betreten des Raumes greift Lagos nach Plögers Arm und zieht ihn mit einer vertraulichen Geste näher an sich heran.

LAGOS (triumphierend): Herr Plöger, ich weiß ‘ne Menge über Sie?

PLÖGER (verunsichert): Wie meinen Sie das?

LAGOS: Naja, ich frage Sie und Sie antworten. Normalerweise. Aber bei jeder Frage denke ich mir meinen Teil. Ich habe Vorwissen und halte es in der Hinterhand. Ich berechne Sie (schmunzelt). Und normalerweise folgen Sie meinen Berechnungen. Sie glauben vielleicht, sich jede Minute, jede Sekunde neu erfinden zu können. Als wären Sie Herr über Ihr Handeln. Frei. Ein unbeschriebenes Blatt. Nennen Sie es, wie Sie wollen. Beschreiben Sie es in den schillerndsten Farben. Mich können Sie nicht täuschen. Rennen Sie ruhig in Ihr Atelier, so viel Sie wollen. Mich können Sie nicht täuschen. Glauben sie wirklich, Sie könnten je etwas Neues machen?  Und selbst wenn. Glauben Sie, das würde irgendetwas beweisen?

 

 

Wolfgang Plöger: Leerstelle #2, 2005
Wolfgang Plöger: Leerstelle #2, 2005

 

Wolfgang Plöger: Leerstelle #3, 2005
Wolfgang Plöger: Leerstelle #3, 2005

 

Wolfgang Plöger: Leerstellen. Installationsansicht, "variable dimensions", Stella Lohaus Gallery, Antwerpen;  2005
Wolfgang Plöger: Leerstellen. Installationsansicht, “variable dimensions”, Stella Lohaus Gallery, Antwerpen; 2005